Das Zimmer hinter der Wand

Das Zimmer hinter der Wand

In dem Roman von Doris Lessing „Die Memoiren einer Überlebenden“ kann eine Frau deren Umwelt sich massiv destruktiv verändert in ihrem Appartement durch eine Wand gehen. Sie findet dort Szenen aus ihrer Kindheit vor.

In dem Film „Ein Mann geht durch die Wand“ mit Heinz Rühmann entdeckt ein gutmütiger Finanzbeamter, nach einer ungerechten Behandlung, seine Fähigkeit durch Wände zu gehen. Nach anfänglichem Zögern nutzt er diese Fähigkeit, um Ungerechtigkeiten an armen Steuerzahlern zu verhindern.

Supermann kann zwar nicht durch Wände gehen, mit seinem Röntgenblick kann er aber durch jede Wand schauen. Das einzige Material, was er nicht mit seinem Blick durchdringen kann ist Blei.

Wir, die wir diese Fähigkeiten nicht besitzen, besitzen unsere Vorstellungskraft. Wir können uns im Kopf ein Bild machen, von dem was auf der anderen Seite passieren könnte. Diese Fähigkeit wird durch mediale Bilderfluten immer weniger herausgefordert und der Kanon der individuellen Bildwelten erfährt eine zunehmende Vereinheitlichung. In der Arbeit, „Das Zimmer hinter der Wand“, haben mir verschiedenen Personen ein Zimmer beschrieben, in das sie selbst und nur sie selbst durch eine Wand gehen können. Diese Räume wurden nach den Beschreibungen der Personen nachgebaut fotografiert und mit anderen Bildern kombiniert.

Im 2. Teil des Projektes habe ich schwer körperlich – und geistig behinderte Menschen solche Räume beschreiben lassen, nachgebaut und diese dann mit den Autoren oder, auf Wunsch, auch ohne sie, fotografiert.